Siedlungspolitik im Westjordanland:Israel riskiert massiven Verlust von EU-Geldern

Israel könnten wegen seiner Siedlungspolitik im Westjordanland Hunderte Millionen Euro an EU-Forschungsgeldern entgehen.

Israel könnten wegen seiner Siedlungspolitik im Westjordanland Hunderte Millionen Euro EU-Forschungsgelder entgehen. Die siedlerfreundliche Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sei auch kurz vor Fristablauf nicht bereit, für die Teilnahme am EU-Forschungsprojekt Horizon 2020 neue europäische Richtlinien gegen die Förderung von Siedlungen anzuerkennen, berichten israelische Medien. Israelische Forschungsinstitute hätten jedoch eindringlich vor einem Verlust der EU-Fördergelder gewarnt. Netanjahu habe deshalb weitere Verhandlungen mit der EU angeordnet. Die Zeit drängt, da schon Anfang Dezember die ersten Förderanträge für Horizon gestellt werden müssten.

Die im Juli angekündigten EU-Richtlinien würden es verbieten, dass bestimmte Fördergelder israelischen Unternehmen oder Forschungseinrichtungen zugute kommen, die auch in israelischen Siedlungen im Westjordanland aktiv sind, schrieb die Zeitung Haaretz. Die Siedlungen sind nach internationaler Auffassung illegal. Israel wolle nur zugestehen, dass die Horizon-Gelder wirklich nur in Israel registrierten Institutionen zugute kommen. Die EU beharre aber darauf, dass die EU-Richtlinien als Anhang zum Horizon-Vertrag akzeptiert würden.

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