Shinzō Abe war nicht müde. Er sieht jedenfalls nicht müde aus auf den Bildern seiner letzten Rede. Er war auf die kleine, von bunten Fahnen umstandene Bühne am Bahnhof Yamato-Saidaiji in der Stadt Nara gekommen, weil er vor der Oberhauswahl am Sonntag einen Parteifreund von der rechtskonservativen Regierungspartei LDP unterstützen wollte. Er hatte also noch die Energie, auf die Straße zu gehen, mit geballter Faust gegen das Desinteresse der Menschen anzubrüllen. Und er war sich dafür auch nicht zu schade, obwohl er als Rekord-Premier und bewährter LDP-Retter das mühselige politische Tagesgeschäft doch längst hätte hinter sich lassen können.
Zum Tod von Shinzō Abe:Ein Kämpfer für sein Japan
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Shinzō Abe war länger japanischer Premier als alle anderen vor ihm. Immer hatte er vor, das Land nach seinen Vorstellungen zu stärken. Auch jetzt noch, im Ruhestand. Nun hat ihn ein Attentäter erschossen.
Von Thomas Hahn, Tokio
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