Sexueller Missbrauch:Kölner Kardinal Woelki gibt Fehler zu

Von Annette Zoch, Köln

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat Fehler bei der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt eingeräumt. "Ich bin mir schmerzlich bewusst, dass dadurch, wie bei uns die Aufarbeitung in den vergangenen Monaten erfolgt ist, Vertrauen verloren gegangen ist", sagte er am Donnerstagabend bei der Online-Versammlung der katholischen Reformdebatte "Synodaler Weg". Woelki äußerte sich im Rahmen einer Aussprache zum Thema sexualisierte Gewalt. "Als einer der ersten, die einen Betroffenenbeirat eingerichtet und auch eine unabhängige Untersuchung mit Namensnennung in Auftrag gegeben haben, haben wir, habe ich Fehler gemacht", sagte Woelki. "Ich weiß auch, dass wir nicht gut kommuniziert haben. Da sind wirklich Fehler passiert, für die ich letztlich auch die Verantwortung trage." Aber das Ziel bleibe: Er wolle Aufarbeitung und Aufklärung, vor allem für die Betroffenen. "Es tut mir wirklich leid, dass Betroffene durch das, was wir hier getan haben, neuem Leid ausgesetzt sind." Woelki hatte ursprünglich die Münchner Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl mit einer Untersuchung beauftragt. Unter Verweis auf methodische Mängel und Persönlichkeitsrechte bleibt das Gutachten aber unter Verschluss. Dies hatte scharfe Kritik ausgelöst. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, sagte am Donnerstag, die Krise in Köln sei "nicht gut gemanagt worden". Woelki beauftragte den Kölner Strafrechtler Björn Gercke mit einer neuen Studie, sie soll am 18. März vorgestellt werden. Woelki sagte, auch in dem neuen Gutachten würden Namen genannt.

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