Er schickte anzügliche Fotos an Frauen im Internet - und wurde ertappt: Ein falscher Klick bei Twitter kostet den US-Politiker Anthony Weiner seine Karriere. Eine angebliche Bekanntschaft des Demokraten berichtet in US-Medien von ihrem Flirt mit Weiner. Anthony Weiner auf dem Weg zu dem wohl schwersten Moment seiner Karriere: Der demokratische Abgeordnete des US-Repräsentantenhauses gab auf einer Pressekonferenz in New York zu, mit sechs Frauen "anzügliche Kommunikation" via Twitter, Facebook und Telefon geführt zu haben. Dem Geständnis waren Tage des Leugnens und Verschleierns vorausgegangen - doch am Ende war die Beweislast gegen den 46 Jahre alten Politiker zu groß.
Unter Tränen sagte Weiner, er habe "schreckliche Fehler" begangen. "Ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht habe. Es war zerstörerisch. Ich entschuldige mich dafür." Der Fehltritt des Politikers war öffentlich geworden, nachdem er ...
... ein anzügliches Foto via Twitter versehentlich nicht an eine Internetbekanntschaft geschickt, sondern auf seinem Dienst-Account @RepWeiner öffenlich gemacht hatte. Konservative Blogger sammelten daraufhin weitere Bilder, die Weiner verschickt haben soll - unter anderem von seiner nackten Brust. Hier ein Screenshot der Seite biggovernment.com, deren Gründer ...
... Andrew Breitbart die Aufarbeitung des Skandals maßgeblich vorantrieb. Deswegen musste Breitbart von liberalen Stimmen heftige Kritik einstecken. Weiner hatte zunächst behauptet, sein Twitter-Account sei "gehackt" worden, wofür seine Anhänger kurzerhand den erklärten Linken-Hasser Breitbart verantwortlich machten. Breitbart erschien wiederum unvermittelt auf Weiners Pressekonferenz und forderte eine Entschuldigung des US-Politikers - die der dann auch tatsächlich aussprach.
Als eine der Internetbekanntschaften Weiners outete sich die 26 Jahre alte Meagan Broussard aus Texas. Sie erzählte dem TV-Sender ABC News, sie habe mit dem US-Politiker via Facebook Kontakt aufgenommen. Er habe rasch geantwortet und mit ihr geflirtet. Später hätten beide anzügliche Fotos ausgetauscht. Von seinem privaten E-Mail-Konto unter dem Spitznamen "RockOh77" habe Weiner ihr auch Aufnahmen geschickt, die nicht jugendfrei seien.
Weiner betonte, er habe nie sexuellen Kontakt mit einer der Frauen gehabt und auch nicht gegen Gesetze verstoßen. Er wolle seinen Sitz im Repräsentantenhaus behalten und denke auch nicht an eine Scheidung. "Es war ein Fehltritt, aus dem ich gelernt habe."