Süddeutsche Zeitung

Seth-Rogen-Film:Pjöngjang nennt Hollywood-Komödie "Kriegshandlung"

Machthaber Kim Jong Un soll liquidiert werden: Zwar nur in einem Hollywood-Streifen, doch das reicht Nordkorea, um eine Beschwerde bei den Vereinten Nationen einzureichen.

  • Nordkorea beschwert sich bei den UN über den Hollywood-Streifen "The Interview"
  • Der Botschafter fordert, dass der Film nicht gezeigt wird.
  • In der Action-Komödie bekommen zwei TV-Journalisten den Auftrag, Machthaber Kim Jong Un während eines Interviews umzubringen.

Filmproduktion als "Kriegshandlung"

Nordkorea hat offiziell Beschwerde bei den Vereinten Nationen über eine Hollywood-Komödie eingelegt, in der es um ein geplantes Attentat auf Machthaber Kim Jong Un geht. Einen Film über die Ermordung eines amtierenden Staatschefs zu produzieren und zu veröffentlichen sei nicht nur eine "Kriegshandlung", sondern auch eine "unverhohlene Unterstützung von Terrorismus", schrieb Nordkoreas Botschafter, Ja Song Nam in einem Brief an UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. Darin forderte der Botschafter die US-Behörden auf, alles zu tun, damit die Produktion und die Verbreitung des Films "umgehend" verboten würden.

In den Hauptrollen Seth Rogen und James Franco

"The Interview" soll im Oktober in die US-Kinos kommen. In dem Streifen verkörpern die Schauspieler Seth Rogen und James Franco zwei TV-Journalisten, die vom Geheimdienst CIA den Auftrag erhalten, den Anführer des kommunistischen Landes während eines Interviews in Pjöngjang zu töten.

Ein an Zigarren kauender Diktator

Bereits im vergangenen Monat hatte sich Nordkorea über den Film beschwert. Kim wird darin als übergewichtiger, an Zigarren kauender und streng bewachter Diktator dargestellt. Im Filmtrailer wird Nordkorea als "weltweit gefährlichstes Land" bezeichnet.

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SZ.de/AFP/Reuters//ratz/hai
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