Drei Inseln und eine Inselgruppe mit insgesamt wenigen Tausend Einwohnern im Pazifik sind verantwortlich dafür, dass es Jahrzehnte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs immer noch keinen Friedensvertrag zwischen Japan und Russland gibt: Kunashiri (im Bild), Iturup (Etorofu), Shikotan und die Habomai-Inselgruppe.
Die Südkurilen gehören seit Ende des Krieges zur Sowjetunion beziehungsweise seit 1991 zu Russland. Tokio erhebt aber immer noch Anspruch auf seine "nördlichen Territorien", die unmittelbar vor der japanischen Küste liegen. So ist Kunashiri etwa zehn Kilometer, eine der Habomai-Inseln sogar nur etwa vier Kilometer von Japans Nordinsel Hokkaido entfernt.
Ein Besuch des russischen Ministerpräsidenten Dmitrij Medwedjew auf Kunashiri führte zuletzt im Sommer 2012 zu Spannungen zwischen Moskau und Tokio. Während Russland betonte, dass "Kommentare aus dem Ausland zu Reiseplänen russischer Regierungsvertreter innerhalb der Staatsgrenzen des eigenen Landes gelinde gesagt deplatziert" seien, wie die Online-Seite Russland heute schrieb, hieß es von japanischer Seite, Medwedjews Reise sei "wie ein Kübel kaltes Wasser auf unsere Beziehungen".
Im November 2013 berieten die Außen- und Verteidigungsminister beider Länder immerhin zum ersten Mal über Sicherheitsfragen. Sie einigten sich darauf, beim Kampf gegen Terrorismus und Piraterie zusammenzuarbeiten und gemeinsame Marinemanöver abzuhalten.