Senegals Verfassungsgericht weist Kandidatur zurück:Sänger N'Dour darf nicht Präsident werden

Er hat sich als Musiker einen Namen gemacht, mit Neneh Cherry im Duett gesungen und wollte nun neuer Präsident Senegals werden. Doch daraus wird nichts, das Gericht weist die Kandidatur von Youssou N'Dour zurück. Dafür darf Amtsinhaber Wade doch noch einmal antreten.

Senegals Verfassungsgericht hat die Kandidatur des populären Sängers Youssou N'Dour für die Präsidentschaftswahl zurückgewiesen. Der Musiker, der mit Neneh Cherry das Duett Seven Seconds aufgenommen hatte, hatte erst kürzlich angekündigt, bei der Wahl am 26. Februar gegen den langjährigen Amtsinhaber Abdoulaye Wade antreten zu wollen.

Leute-News: Youssou N'Dour

Darf nicht bei der Präsidentschaftswahl antreten: Der Sänger Youssou N'Dour (Archivfoto vom 02.02.07).

(Foto: dapd)

Daraus wird nun nichts, wohl aber aus einer Kandidatur Wades. In einer umstrittenen Entscheidung billigte das Gericht am Freitag die erneute Kandidatur des Präsidenten, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet.

Der 85-jährige Wade hat bereits zwei Amtszeiten an der Spitze des westafrikanischen Staates hinter sich, ein drittes Mandat ist umstritten. Wades Gegner argumentieren, der Präsident habe die beiden zulässigen Amtszeiten ausgeschöpft. Diese Begrenzung wurde aber erst im Jahr 2001 eingeführt, weshalb Wades Anhänger eine erneute Kandidatur für zulässig halten.

Der international bekannte Sänger N'Dour hatte erst jüngst bekanntgegeben, kandidieren zu wollen. Nach der Entscheidung des Gerichts gab es in der Hauptstadt Dakar gewaltsame Zusammenstöße zwischen der Polizei und überwiegend jugendlichen Oppositionsanhängern, die Steine auf die Beamten warfen.

In Europa ist N'Dour einer der bekanntesten afrikanischen Musiker. In dem Song Seven Seconds sang er damals in seiner Heimatsprache Wolof. "Viele Leute haben mich darum gebeten, Kandidat zu werden", hatte N'Dour bei der Bekanntgabe seiner Kandidatur betont. Der Sänger hat im November eine politische Bewegung gegründet, die in der senegalesischen Wolof-Sprache "Fekke ma ci bolle" (etwa: Ich mische mich ein) heißt.

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