Senat - Hamburg:Wieder strengere Corona-Regeln in Hamburg

Corona
Blick auf das Hamburger Rathauses sowie Binnen- und Außenalster. Foto: Markus Scholz/dpa (Foto: dpa)

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Hamburg (dpa/lno) - Seit drei Tagen liegt der Wochenwert der registrierten Corona-Neuinfektionen in Hamburg über der kritischen Marke von 100 - deshalb gelten in der Hansestadt von Samstag an wieder strengere Regeln. Der Senat hat die Corona-Notbremse gezogen und die erst Anfang vergangener Woche vollzogenen Öffnungsschritte zurückgenommen. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde stieg die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz - also die Zahl der Infektionen pro 100 000 Einwohner und Woche - am Freitag auf 108,6. Am Donnerstag hatte sie bei 105,4 gelegen, am Mittwoch bei 100,9.

Somit dürfen unter anderem Geschäfte Waren nur noch zum Abholen bereitstellen, Termin-Shopping ist nicht mehr erlaubt. Zudem müssen Museen, Galerien, Zoos und botanische Gärten wieder schließen. Strengere Regeln gelten auch bei privaten Kontakten. So darf sich ein Haushalt wieder nur mit einer weiteren Person treffen. Die Beschränkungen gelten nicht für Kinder unter 14 Jahren. Sie dürfen zudem in Gruppen bis zu zehn Jungen und Mädchen im Freien Sport betreiben.

Mit Ausnahme der AfD tragen alle Fraktionen der Hamburgischen Bürgerschaft die Entscheidung des rot-grünen Senats mit. "Das Ziehen der Notbremse ist bei der aktuellen Datenlage in Hamburg leider die einzig richtige Entscheidung", sagte CDU-Fraktionschef Dennis Thering. Die aggressiven Virusformen hätten sich bereits wieder zu stark ausgebreitet. Gleichzeitig forderte Thering tägliche Schnelltests an den Schulen und Kitas. Der Linken-Gesundheitsexperte Deniz Celik warf dem Senat vor, die zuletzt beschlossenen Lockerungen nicht ausreichend mit einer funktionierenden Test- und Impfstrategie flankiert zu haben.

Die #ZeroCovid-Bewegung fordert noch härtere Corona-Einschränkungen und will dafür am Samstag (12.00 Uhr) auf die Straße gehen. "Schluss mit vollen U-Bahnen, vermeidbaren Bürojobs und überflüssiger Produktion", sagte Paula Bühler von #ZeroCovid Hamburg. Die Schulen müssten sofort geschlossen werden. "Eine wirksame Vollbremsung statt einem endlosen Lockdown light, damit weitere vermeidbare Tote verhindert werden." Für die Kundgebung am Jungfernstieg seien 200 Teilnehmer angemeldet.

© dpa-infocom, dpa:210319-99-893145/3

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