Seite Drei über Katalonien:Der Separatismus wohnt in den Bergen

Seite Drei über Katalonien: Montserrat, der Berg, den die Engel zersägt haben sollen. Hier ist seit mehr als tausend Jahren die Weisheit Kataloniens zu Hause.

Montserrat, der Berg, den die Engel zersägt haben sollen. Hier ist seit mehr als tausend Jahren die Weisheit Kataloniens zu Hause.

(Foto: Rene Mattes/laif)

Wer in die Dörfer der katalanischen Separatisten fährt, trifft auf friedliche, furchtbar nette Menschen. Wer mit ihnen über die Unabhängigkeit spricht, wird merken, es geht um Gefühle - naja, und ein bisschen auch ums Geld.

Von Sebastian Schoepp

Die Geschichte der katalanischen Unabhängigkeit begann mit einem schadhaften Kanalrohr. Das Dorf Arenys de Munt in den Hügeln des Maresme nordöstlich von Barcelona hat - wie viele hier - eine baumbestandene Rambla, eine schmucke Geschäftsstraße. Unter der Rambla verläuft eine Riera, ein verrohrter Wasserlauf. Das Rohr ist oft zu klein für die sintflutartigen Regenfälle, die im Herbst die Straße in eine Sturzbach verwandeln. Schon vor Jahren tobte deshalb ein Streit in der Gemeinde, wie der Kanal saniert werden könnte, ohne dass die Platanen Schaden nähmen. Man tat, was man in Arenys de Munt immer tut, wenn es Größeres zu entscheiden gibt: Man veranstaltete eine Volksbefragung.

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