SeenotrettungLibysche Küstenwache soll Schiff mit Migranten beschossen haben

Das Rettungsschiff Ocean Viking soll nach Angaben der europäischen Hilfsorganisation SOS Méditerranée in internationalen Gewässern von der libyschen Küstenwache beschossen worden sein. Der Angriff habe am Sonntagnachmittag rund 40 Seemeilen nördlich der libyschen Küste stattgefunden und etwa 20 Minuten gedauert, teilten die Seenotretter mit. Die Küstenwache dementierte die Darstellung und sprach von „Warnschüssen“. An Bord befanden sich der Hilfsorganisation zufolge 87 Gerettete. Verletzt wurde niemand. SOS Méditerranée veröffentlichte ein Video von dem Vorgang.„Dieser Vorfall war nicht nur eine ungeheuerliche und inakzeptable Tat“, hieß es in der Mitteilung der SOS Méditerranée. Die Seenotretter sprachen von einem gezielten Angriff und forderten eine gründliche Untersuchung. Zudem verlangten sie ein Ende der europäischen Zusammenarbeit mit der libyschen Küstenwache.Ein Sprecher der Küstenwache bestätigte einen Vorfall mit der Ocean Viking. Die Sicherheitskräfte hätten aber lediglich Warnschüsse in die Luft abgegeben. Europäische Hilfsorganisationen mit Schiffen in libyschen Gewässern würden „bei ihren Beschwerden über die libysche Küstenwache immer übertreiben“, sagte der Sprecher der dpa. Er warf den Hilfsorganisationen vor, noch mehr Migranten als ohnehin zu der gefährlichen Überfahrt zu bewegen. „Die Präsenz ihrer Schiffe ermöglicht die Arbeit der Schmuggler“, die ihre Boote mit den Migranten in Richtung der Schiffe wie von SOS Méditerranée steuerten, so der Sprecher.

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