Seenotrettung:Entsetzen bei Sea Eye

Mit einem offenen Brief an Innenminister Horst Seehofer (CSU) hat die Organisation Sea Eye auf die Bitte des Ministeriums an private Seenotrettungsorganisationen reagiert, wegen geschlossener Häfen in Italien und Malta ihre Arbeit einzustellen. Man sei entsetzt, heißt es in dem Brief, den Sea Eye auf ihrer Homepage veröffentlichte. "Menschen wegen des Ausbruchs einer Pandemie im Mittelmeer ertrinken zu lassen, ist ein genauso schlechter Grund wie jeder andere Grund, der bisher in der Debatte um die Rettung von Schutzsuchenden auf dem Mittelmeer vorgetragen worden ist." Sea Eye fordert den Minister auf, sich für einen dauerhaften Verteilmechanismus für Gerettete einzusetzen. Seit dem Wochenende verbringen 146 Menschen, die das Sea-Eye-Schiff Alan Kurdi aufgenommen hatte, eine 14-tägige Quarantäne an Bord eines italienischen Schiffes. Wo sie danach an Land gehen können, ist noch unklar.

© SZ vom 21.04.2020 / kmb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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