Seenotrettung:Italienische Küstenwache beschlagnahmt "Sea-Watch 3"

Rettungsschiff "Sea-Watch 3" im Mittelmeer

Das deutsche Seenotrettungsschiff "Sea-Watch 3" auf See.

(Foto: Fabian Melber/dpa)

Grund dafür seien Sicherheitsmängel. Das Schiff der gleichnamigen deutschen Organisation hatte zuletzt 363 aus Seenot gerettete Menschen in den Küstenort Augusta gebracht.

Die italienische Küstenwache hat das Rettungsschiff Sea-Watch 3 im Hafen von Augusta auf Sizilien beschlagnahmt. Als Grund nannte die Behörde Sicherheitsmängel, hieß es am Sonntagabend im italienischen Rundfunk. Zudem wirft die Küstenwache der Besatzung vor, im Hafen von Augusta Hydraulik-Öl abgelassen zu haben. Bei einer Inspektion an Bord des Schiffes seien auch Mängel bei Brand- und Umweltschutzmaßnahmen festgestellt worden.

Die italienischen Behörden führen regelmäßig Inspektionen auf privaten Seenotrettungsschiffen durch und verfügen in der Folge deren Beschlagnahmung. Die Hilfsorganisationen verurteilten die Blockaden ihrer Schiffe wiederholt als Schikane und Kriminalisierung der Rettung von Bootsflüchtlingen.

Die Sea-Watch 3 der gleichnamigen deutschen Hilfsorganisation hatte am 3. März 363 vor der libyschen Küste gerettete Bootsflüchtlinge nach Augusta gebracht.

Unterdessen wartet die Ocean Viking der Organisation SOS Méditerranée mit 116 Geretteten an Bord auf die Zuweisung eines Hafens. Das schlechte Wetter wirke sich auf den Gesundheitszustand der Menschen aus, teilte die Organisation mit. Die Besatzung des Schiffes hatte am Samstag 106 Menschen aus einem überbesetzten Schlauchboot vor der libyschen Küste aus Seenot gerettet. Am Donnerstag hatte sie zehn weitere Flüchtlinge an Bord genommen.

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