Demokratie in der Schweiz:Hände zählen

Lesezeit: 6 Min.

Abstimmen in Appenzell Innerrhoden. Immer am letzten Sonntag im April machen die Bewohner des bevölkerungsmäßig kleinsten Kantons der Schweiz vor, wie direkt Demokratie sein kann. (Foto: GIAN EHRENZELLER/picture alliance/KEYSTONE)

Jedes Jahr im Frühling versammeln sich die Bewohner des Schweizer Kantons Appenzell Innerrhoden und regeln ihre Angelegenheiten per Handzeichen auf dem Marktplatz. Was läuft in der Direktdemokratie anders als in Deutschland?

Von Isabel Pfaff, Appenzell

Roland Inauen stößt ein erleichtertes "Danke viel mol!" hervor. Es ist geschafft, die Zahl der erhobenen Hände hat gereicht: Die neue Verfassung von Appenzell Innerrhoden ist angenommen. An dem Entwurf haben Roland Inauen, regierender Appenzeller Landammann, die übrigen Mitglieder der Kantonsregierung und das Kantonsparlament rund fünf Jahre lang gearbeitet. Jetzt, an diesem frühlingshaft warmen Sonntag, ist das Volk gefragt. Am frühen Nachmittag tun die Appenzeller ihrem Regierungschef den Gefallen und stimmen für den generalüberholten Text - und das nicht an der Urne, sondern innerhalb weniger Sekunden per Handzeichen auf dem zentralen Platz des Städtchens Appenzell.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusProtest
:Erste Generation

Wenn es einen Geburtsort der deutschen Protestkultur gibt, dann das badische Wyhl. Hier demonstrierten sie vor fünfzig Jahren gegen ein AKW. Und heute? Fragen sie sich, was von ihrer Idee übrig geblieben ist, im Superprotestjahr 2024.

Von Roman Deininger und Max Ferstl

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: