Nach Parlamentswahl:Rechte Regierung in Schweden steht

Der Chef der konservativen Moderaten, Ulf Kristersson, präsentiert die Übereinkunft zur Regierungsbildung mit mehreren Parteien. Er will in Schweden die Regierung als Ministerpräsident anführen. (Foto: JONAS ERICSSON/AFP)

Gut einen Monat nach der Wahl hat sich der schwedische Konservative Ulf Kristersson mit mehreren Parteien auf eine Zusammenarbeit verständigt. Mit im Boot: die rechtspopulistischen Schwedendemokraten.

Der Konservative Ulf Kristersson steht vor der Wahl zum nächsten Regierungschef von Schweden. Seine Moderaten werden gemeinsam mit den Christdemokraten und den Liberalen eine Minderheitsregierung bilden, die im Parlament eng mit den Schwedendemokraten zusammenarbeiten wird, wie Kristersson in Stockholm bekanntgab. Kurz darauf wollte er beim Parlamentspräsidenten Andreas Norlén Bericht darüber erstatten. Es wird damit gerechnet, dass Norlén danach eine Parlamentsabstimmung über Kristersson als neuen Ministerpräsidenten ansetzt. Diese dürfte am Montag stattfinden.

Der konservativ-rechte Parteienblock um Kristerssons Moderate und die überaus starken Schwedendemokraten hatte bei der schwedischen Parlamentswahl am 11. September eine knappe Mehrheit von 176 der 349 Sitze erzielt. Damit standen die Zeichen in Schweden nach acht Jahren unter sozialdemokratischer Führung auf Regierungswechsel. Allerdings war lange unklar, ob sich Moderate, Christdemokraten und Liberale mit den Schwedendemokraten auf eine Regierungsgrundlage einigen könnten.

Ohne die Rechtspopulisten, die bei der Wahl ein Rekordergebnis erzielt und die Moderaten erstmals als zweitstärkste Kraft abgelöst hatten, kommen die drei Parteien auf keine eigene Mehrheit. Minderheitsregierungen sind dabei in Skandinavien keine Seltenheit - neu dagegen ist, dass eine solche Konstellation in Schweden auf die Unterstützung der Rechtspopulisten zählen wird.

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