Schweden:Erneut Brandanschlag auf Moschee

  • Wenige Tage nach einem Brandanschlag mit fünf Verletzten wurde wieder eine Moschee in Schweden angezündet. Die örtliche Feuerwehr geht von Brandstiftung aus.
  • Schweden erlebt momentan ein Erstarken ausländerfeindlicher Kräfte. Das Land beherbergt besonders viele Flüchtlinge.

Zweiter Brandanschlag binnen einer Woche

Wenige Tage nach einem Brandanschlag mit fünf Verletzten ist in einer weiteren Moschee in Schweden ein Feuer ausgebrochen. Der Brand in dem Gotteshaus in der südschwedischen Kleinstadt Eslov sei in der Nacht entdeckt und schnell gelöscht worden, teilte die Polizei mit.

Es sei niemand verletzt worden, der Schaden sei gering. Die örtliche Feuerwehr erklärte, alles deute auf Brandstiftung hin. "Ein Fenster ist zerstört, und es brannte in dem Gebäude und außerhalb", sagte Feuerwehrsprecher Gustaf Sandell dem Radiosender SR. Es gebe keine natürliche Erklärung für einen solchen Brand. Die Polizei äußerte sich zunächst nicht zur möglichen Brandursache.

Fünf Verletzte bei Anschlag am ersten Weihnachtsfeiertag

Am 25. Dezember hatten unbekannte Täter einen Brandanschlag auf eine Moschee rund 90 Kilometer westlich von Stockholm verübt. In der Moschee, die sich im Erdgeschoss eines Wohnhauses befindet, hielten sich zu diesem Zeitpunkt fast 20 Menschen auf, fünf Menschen wurden verletzt. Augenzeugen hatten berichtet, dass ein Unbekannter unmittelbar vor dem Ausbruch des Feuers eienn Gegenstand durch ein Fenster geworfen hatte.

Regierungschef Stefan Löfven sprach von "hasserfüllter Gewalt". Schweden beherbergt besonders viele Flüchtlinge. Das skandinavische Land erlebt zugleich ein Erstarken ausländerfeindlicher Kräfte: Die rechtsextremistische Partei Schwedendemokraten wurde bei der Parlamentswahl im September drittstärkste Kraft. Sie fordert, die Einwanderungsquote um bis zu 90 Prozent zu reduzieren.

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