UMWELT: Norbert Röttgen (44, CDU)
Das Amt des Umweltministers scheint inzwischen eine Art Trainingsposten für hoffnungsvolle Nachwuchskräfte zu sein. Angela Merkel hat den Job gemacht und wurde Kanzlerin. Sigmar Gabriel hat ihn gemacht - und ist nun SPD-Vorsitzender. Jetzt soll Norbert Röttgen es machen. Was er wird, ist noch offen. Auf jeden Fall aber mehr.
Der parlamentarische Geschäftsführer hat sich als nachdenklicher Verwalter der Macht etabliert. Vor allem war er Merkel treu ergeben. Das ist bei ihr schon ein Wert an sich. Kanzleramtsminister hätte er werden sollen. Jedenfalls brachten ihn viele dafür ins Gespräch. Jetzt dreht er erst noch eine vielbeachtete und mit dem Kopenhagener Gipfel einen absoluten Höhepunkt beinhaltende Warteschleife - und wird irgendwann zu Höherem berufen.
(Zwei CDU-Frauen werden Staatssekretärinnen in Röttgens Umweltministerium: Ursula Heinen-Esser hat bereits Erfahrung in diesem Amt. Sie ist seit 2007 Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft unter Ilse Aigner.
Ihre Amtskollegin Katharina Reiche hat dagegen noch nie Regierungsluft geschnuppert, obwohl die bisherige stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion schon einmal so kurz davor war: Im Wahlkampf 2002 nahm Kanzlerkandidat Edmund Stoiber sie als Familienexpertin in sein "Kompetenzteam" auf. Doch Konservative in der Union drängten die damals noch unverheiratete Mutter zum Rückzug.)
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