Schwarz-gelbe Koalition:Söder offen für Ende der Praxisgebühr

Lange galt die Praxisgebühr innerhalb der Union als unantastbar - zum Ärgernis der FDP. Nachdem die Bundeskanzlerin überraschend das Thema infrage gestellt hatte, bekommt sie nun Beistand von einem CSU-Politiker. Auch Markus Söder schließt nicht mehr aus, dass die Gebühr fallen könnte.

Praxisgebühr

Fällt die Praxisgebühr? Innerhalb der Union wird dieses Thema seit kurzem überraschend offen infrage gestellt.

(Foto: dpa)

Im Koalitionsstreit um die Abschaffung der Praxisgebühr schwindet der Widerstand in der Union. Auch Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) zeigte sich nun offen für ein Ende der Gebühr.

"Es gibt Milliardenüberschüsse im Gesundheitsfonds. Es ist also denkbar, die Praxisgebühr abzuschaffen", sagte Söder der Frankfurter Rundschau. Die Steuerungsfunktion der Gebühr sei "nicht so stark" gewesen wie erhofft. Allerdings sollte am besten gleich der gesamte Gesundheitsfonds überarbeitet werden, sagte Söder weiter.

Die FDP fordert seit längerem die Abschaffung der Praxisgebühr. Die Union war bisher immer dagegen. Am Freitag allerdings hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) angesichts der neuen Rekordreserven der gesetzlichen Krankenversicherung die Gebühr überraschend offen infrage gestellt. Sie gilt als Verhandlungsmasse bei der Durchsetzung des von der CSU gewünschten Betreuungsgelds.

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