Über seinen Platz kann Robert Habeck sich schon mal nicht beschweren. Seine Nachbarin ist die kanadische Finanzministerin Chrystia Freeland, bekannt als unterhaltsame Gesprächspartnerin. Von dort, wo er sitzt, hat Habeck außerdem den besten Blick auf die großen Tiere, von denen das größte seine besten Tage allerdings schon eine Weile hinter sich hat. Wenn Habeck seinen Kopf leicht nach links dreht, fällt sein Blick auf ein beachtliches Gerippe, das ein kleines Schild als Prosaurolophus maximus ausweist. Er soll die Welt vor ungefähr 70 Millionen Jahren bevölkert haben. Weiter rechts steht eine mächtige Buddha-Statue. Nordchina, 16. oder 17 Jahrhundert. Das Scheinwerferlicht aber fällt ziemlich genau zwischen Saurier und Buddha. Da sitzt Olaf Scholz. Quicklebendig.
DiplomatieScholz, Habeck und die Suche nach Energie
Lesezeit: 9 Min.

Normalerweise reisen deutsche Kanzler mit voller Börse und entsprechendem Selbstbewusstsein durch die Welt. Durch Kanada reist Olaf Scholz jetzt vor allem mit einem Problem. Und dann hat er noch Robert Habeck dabei, der etwas kann, was er nicht so gut kann.
Von Daniel Brössler, Toronto/Stephenville

Energiekrise:Putins Gas und Kolumbias Euter
Die Kuh muss man doch nur melken - von wegen. Bis die Milch im Müsli landet, wird jede Menge Energie gebraucht. Deswegen horten sie in der Molkerei Berchtesgadener Land gerade alles: Öl, Flaschen, Deckel, Europaletten. Da sag noch einer, Milch ist zu teuer.
Lesen Sie mehr zum Thema