Ein später Abend, das Jahr ist fast rum. Olaf Scholz sitzt auf der Bühne im Festsaal des Bundesfinanzministeriums, das rechte Bein über das linke gelegt, es sieht gelenkig aus. Er hat schon einige Zeit über gierige Banker geredet und das Zocken vor zehn Jahren, das die deutschen Steuerzahler mehr als 60 Milliarden Euro kostete. Irgendwann soll Scholz sagen, warum die Leute den Parteien, die damals die Märkte von der Leine ließen und bis heute weiterregieren, noch trauen sollten. Scholz drückt das Kreuz durch und sagt mit fester Stimme: "Weil ich da bin."
SPD:Selbst ist der Mann
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Olaf Scholz ist in seiner Partei nicht besonders beliebt und kann sie kaum begeistern. Der SPD-Finanzminister aber traut sich vieles zu, sogar das Kanzleramt.
Von Cerstin Gammelin

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