Schleswig-Holstein:SPD spielt Wahlschlappe im Norden herunter

Führende Sozialdemokraten sehen die Partei nach der Landtagswahl in schwieriger Lage - aber unverändert auf "Augenhöhe mit der Union".

Von Nico Fried, Berlin

Der SPD-Vorsitzende und Kanzlerkandidat Martin Schulz hat die Niederlage seiner Partei bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein als "Rückschlag" bezeichnet. Die SPD sei nun in einer "schwierigen Lage", so Schulz nach einer Sitzung des Präsidiums. "Aber wir sind eine solidarische Partei, die für Gerechtigkeit und Zukunftsorientierung steht und weiter kämpfen wird", sagte der SPD-Chef. Einem möglichen Bündnis mit der Linkspartei im Bund erteilte Schulz in seiner wirtschaftspolitischen Grundsatzrede am Montag eine Absage: "Unter meiner Führung wird es nur eine Koalition in Berlin geben, die proeuropäisch ist und die ökonomische Vernunft walten lässt." Die CDU-Vorsitzende und Bundeskanzlerin Angela Merkel wertete den Sieg ihrer Partei in Schleswig-Holstein als klaren Auftrag für eine Regierungsbildung. Eine Vorentscheidung für die Bundestagswahl wollte sie darin nicht sehen. Auch führende Sozialdemokraten waren bemüht, die möglichen Auswirkungen auf die nächsten Wahlen in Nordrhein-Westfalen und im Bund herunterzuspielen. SPD-Vize Ralf Stegner, zugleich Landesvorsitzender in Schleswig-Holstein, zeigte sich mit Blick auf die Bundestagswahl im September überzeugt, dass sich die Sozialdemokraten weiter "auf Augenhöhe mit der Union" befänden. Die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft sagte zum Abschneiden ihres bisherigen Kieler Kollegen Torsten Albig: "Da ist manches sicherlich auch hausgemacht." Ihr SPD-Landesverband sei "gut unterwegs, die Partei ist sehr motiviert", sagte Kraft in Herne.

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