Schleswig-Holstein:Schwarz-Gelb verliert Vorsprung

Knappes Rennen: Zwei Wochen vor der Landtagswahl in Schleswig-Holstein haben FDP und CDU nach einer Umfrage keine gemeinsame Mehrheit mehr.

Zur Landtagswahl in Schleswig-Holstein in zwei Wochen zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab: Nach einer Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des NDR haben CDU und FDP keine gemeinsame Mehrheit mehr. Beide Parteien kämen demnach zusammen auf 48 Prozent, wenn an diesem Sonntag gewählt würde.

Schleswig-Holstein: Ministerpräsident Peter Harry Carstensen erhält mit der CDU momentan 33 Prozent - doch auch gemeinsam mit der FDP reicht es nicht für eine Mehrheit im Parlament.

Ministerpräsident Peter Harry Carstensen erhält mit der CDU momentan 33 Prozent - doch auch gemeinsam mit der FDP reicht es nicht für eine Mehrheit im Parlament.

(Foto: Foto: AP)

Ebenfalls bei insgesamt 48 Prozent liegen SPD, Grüne, Linke und SSW (Südschleswigscher Wählerverband). Wie vor einer Woche erhält die CDU mit Ministerpräsident Peter Harry Carstensen 33 Prozent. Die FDP kommt nach einem Punkt Verlust auf 15 Prozent. Die SPD stagniert bei 24 Prozent. Die Grünen - jetzt 12 Prozent - büßen zwei Punkte ein. Die Linke legt auf 8 Prozent zu und wäre damit ebenso im Parlament vertreten wie der von der Fünf-Prozent-Klausel befreite SSW mit 4 Prozent (beide plus 1).

Jeder vierte Befragte hat sich noch nicht für eine Partei entschieden. 47 Prozent wünschen sich eine CDU-geführte Landesregierung; 40 Prozent (plus 6) sähen in dieser Rolle lieber die SPD. Die Hälfte der Befragten ist der Meinung, dass eine CDU/FDP-Koalition gut oder sehr gut für das Land wäre. Andere Bündnisvarianten rangieren deutlich dahinter.

Wenn der Ministerpräsident direkt gewählt werden könnte, würden sich 49 Prozent für Carstensen entscheiden. SPD-Spitzenkandidat Ralf Stegner liegt bei 30 Prozent. Der Amtsinhaber hat auch weiterhin klar bessere Persönlichkeitswerte als sein Herausforderer.

Mit der politischen Arbeit der Spitzenkandidaten sind die Schleswig-Holsteiner der Umfrage zufolge immer weniger zufrieden. Das beste Ansehen haben hier Carstensen und FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki mit 43 Prozent, gefolgt von Anke Spoorendonk (SSW) mit 30, Stegner mit 26 und Monika Heinold von den Grünen mit 14 Prozent. Bei der Zufriedenheit mit der jeweiligen Parteiarbeit liegen die Grünen dagegen mit 43 Prozent vor CDU, FDP, SSW und SPD.

Die aktuellen Umfragedaten sind für CDU und SPD erheblich schlechter als die Wahlergebnisse 2005: Die CDU holte damals 40,2 Prozent und 30 Mandate, die SPD 38,7 Prozent und 29 Sitze im Landtag. Die FDP schaffte mit 6,6 Prozent nur vier Mandate, ebenso wie die Grünen mit 6,2 Prozent. Der SSW bekam mit 3,6 Prozent zwei Sitze. Die Linke verfehlte damals den Sprung in den Landtag noch klar. Für die aktuelle Umfrage hat Infratest dimap von Montag bis Mittwoch 1002 Wahlberechtigte befragt (Fehlerquote 1,4-3,1 Prozentpunkte).

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