Schiffbrüchige vor Malta:Italien nimmt gestrandete Flüchtlinge auf

Ende der Ungewissheit: Seit Montag sitzen 102 Schiffbrüchige auf einem Tanker vor Malta fest. Nun hat sich Italien bereit erklärt, die Flüchtlinge aufzunehmen.

Italien will die vor Malta gestrandeten 102 Schiffbrüchige aufnehmen. Das teilte die maltesische Regierung am Dienstagabend nach diplomatischen Kontakten mit Italien und Griechenland mit.

Am Montag hatte der Tanker Salamis die Flüchtlinge gerettet, darunter ein Säugling und vier Schwangere, von einem kenternden Schlauchboot. Doch als der Tanker Kurs auf maltesische Gewässer nehmen wollte, verweigerte Malta die Einfahrt.

Die Blockade führte zu Entrüstung in der EU. Cecilia Malmström, EU-Innenkommissarin, appellierte an die "humanitäre Pflicht" der maltesischen Regierung und warf ihr einen Verstoß gegen internationale Abkommen vor.

Maltas Ministerpräsident Joseph Muscat hingegen wies die Kritik zurück und machte den Kapitän der Salamis für die Odyssee der Flüchtlinge verantwortlich. Schließlich habe er nicht den nächstgelegenen Hafen in Libyen angesteuert.

Dessen ungeachtet dankte Muscat dem italienischen Ministerpräsidenten Enrico Letta persönlich für die Aufnahme der Flüchtlinge in Italien.

© Süddeutsche.de/afp/DPA/schä - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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