Seit März dieses Jahres sind bereits die Kontrollen für Bulgaren und Rumänen an den Luft- und Seegrenzen des Schengen-Raums aufgehoben. Nun werden auch die Grenzen zu Lande kontrollfrei. Die beiden Länder können 2025 vollständig dem Schengen-Raum beitreten. Das haben die Innenministerinnen und -minister der 27 EU-Staaten an diesem Donnerstag in Brüssel beschlossen.
Der Schengen-Raum ermöglicht es Menschen, in Europa über Ländergrenzen hinweg zu reisen, ohne dabei an den Grenzen kontrolliert zu werden. Insgesamt 29 Länder gehören dazu, darunter EU-Mitgliedsstaaten wie Deutschland und Frankreich, aber auch Nicht-EU-Länder wie die Schweiz, Norwegen, Island und Liechtenstein. Rumänien und Bulgarien sind seit 2007 EU-Mitglieder.
Österreich hatte sich lange gegen den Beitritt von Bulgarien und Rumänien zum Schengen-Raum gesträubt - aus Angst, dass viele Migranten über diese Länder in die Alpenrepublik zuwandern könnten. Das ist nun anders.
Unter anderem sorge inzwischen ein stärkerer Außengrenzschutz dafür, dass Migranten nicht mehr durchgewunken würden, hieß es. „Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache“, sagte der österreichische Innenminister Gerhard Karner. Vor dem Schengen-Veto seien noch 70 000 illegale Grenzübertritte aus Richtung Rumänien und Bulgarien registriert worden, nun seien es noch 4000 in diesem Jahr. „Ohne dieses Veto wäre diese massive Reduktion an illegalen Grenzübertritten nicht gelungen“, argumentierte der Minister weiter.