Schach-WM:Heult doch

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Was war das für ein Affront, als Ende der Achtziger diese Ungarin die Schachbühne betrat, ein Mädchen, das sich anmaßte, mit den Männern auf Augenhöhe zu spielen. (Foto: Peter Kohalmi/AFP)

Frauen sind dumm, schwach, chancenlos, solche Sachen hörte Judit Polgár von den großen Schach-Meistern. Dann gewann sie gegen alle, und die Frage muss sein: Wie hat sie das geschafft?

Von Tanja Rest, Budapest

Bevor die Dame das Feld betritt, sollen die Könige das Wort erhalten. Nigel Short, britischer Weltklassespieler, 2002: "Sie ist eine Killerin und riecht das Matt schon 20 Züge im Voraus." Pál Benkő, ungarischer Großmeister, 1991: "Sie ist gefährlich. Sie spielt Schach nicht wie eine Frau." Garri Kasparow, russischer Weltmeister, 1988: "Sie hat ein fantastisches Talent, aber sie ist immer noch eine Frau. Keine Frau ist in der Lage, eine lange Schlacht zu überstehen." Bobby Fischer, US-Weltmeister, 1961: "Alle Frauen sind schwach. Sie sind dumm, verglichen mit Männern. Gegen einen Mann verlieren sie jedes einzelne Spiel. Es gibt auf der Welt keine einzige Frau, gegen die ich mit einem Springer weniger nicht gewinnen würde."

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