Saudi-Arabien:Gegen die Willkür

Zu Recht helfen nun die UN einer jungen Frau aus Saudi-Arabien.

Von Dunja Ramadan

Zum Glück ist nun die junge Saudi-Araberin, die vor den Misshandlungen ihrer Familie geflohen ist, von den Vereinten Nationen als Flüchtling anerkannt. Rahaf Mohammed al-Qunun muss nicht zurück in ein Land, in dem ihr Leben bedroht gewesen wäre. Denn in Saudi-Arabien sind Frauen in Gefahr, die sich dem Mann oder der Familie nicht beugen, das zeigt das Schicksal von Dina Ali Lasloom. Die damals 24-Jährige wurde in den Philippinen festgesetzt und gegen ihren Willen zurück in ihre Heimat gebracht. Seitdem ist sie verschwunden.

Das war eineinhalb Jahre bevor der saudische Publizist und Autor der Washington Post Jamal Khashoggi in der saudi-schen Botschaft in Istanbul auf grausame Weise getötet wurde. Sein Tod hat die Weltöffentlichkeit sensibilisiert, er war einer zu viel. Die Geschichte von Rahaf Mohammed hätte ohne Khashoggis tragisches Schicksal nie so viele Menschen aufgeschreckt, zum Handeln und Helfen bewegt. Saudische Diplomaten behaupten nun, dies sei eine Familienangelegenheit. Sie liegen falsch; hier sind Menschenrechte unmittelbar in Gefahr. Sich einzumischen, ist deshalb eine Pflicht.

Rahaf Mohammed hofft nun auf ein neues Leben. Sie gibt vielen Frauen Hoffnung, die unter der Willkür des Vormundschaftsrechts leiden. Denn die Welt sieht nun genauer hin.

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