Süddeutsche Zeitung

USA:Palin verpasst überraschend Einzug in den Kongress

Sie wurde einst als Ikone der Tea-Party-Bewegung und als Vizepräsidentschaftskandidatin der Republikaner bekannt. Doch in Alaska scheitert Sarah Palin - trotz der Unterstützung von Ex-Präsident Donald Trump.

Jahrzehntelang war Alaskas Sitz im US-Repräsentantenhaus in republikanischer Hand, nun haben die Demokraten einen überraschenden Sieg eingefahren. Bei einer Sonderabstimmung setzte sich die Demokratin Mary Peltola gegen die prominente frühere republikanische Vizepräsidentschaftskandidatin Sarah Palin durch. Wie die Wahlaufsicht verkündete, kam Peltola auf 51,5 Prozent der Stimmen, Palin auf etwa 48,5 Prozent.

Durch den Tod des republikanischen Abgeordneten Don Young war der Sitz freigeworden. Die außerplanmäßige Wahl hatte bereits Mitte August stattgefunden, bei der Auszählung am Wahltag erreichte aber niemand eine absolute Mehrheit, weswegen das Ergebnis erst mit Verzögerung feststeht.

Das Ergebnis ist eine herbe Enttäuschung für Palin, die von 2006 bis 2009 Gouverneurin Alaskas war und als einstige Ikone der radikal konservativen und populistischen Tea-Party-Bewegung sowie als Vizepräsidentschaftskandidatin der Republikaner einige Bekanntheit erlangt hatte. Sie ist weitaus prominenter als die auf nationaler Bühne unbekannte Peltola, und schien im republikanisch geprägten Alaska eigentlich im Vorteil zu sein. Der frühere US-Präsident Donald Trump hatte Palin im Wahlkampf unterstützt. Ihre Niederlage ist daher auch eine Schlappe für Trump.

Nach längerer Pause hatte die Republikanerin bei der Abstimmung ihr politisches Comeback hinlegen wollen. Das gelang nun nicht, zumindest nicht im ersten Anlauf. Denn die Siegerin Peltola kann sich vorerst nicht lange freuen. Bei der anstehenden Kongresswahl im November wird der Sitz schon wieder neu vergeben und Palin tritt erneut an. Dann wird das gesamte Repräsentantenhaus neu gewählt, wie auch ein Drittel der Sitze in der anderen Kongresskammer, dem Senat.

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