US-Repräsentantenhaus:Santos muss vor den Ethik-Ausschuss

US-Repräsentantenhaus: Santos wird vom Ethik-Ausschuss unter die Lupe genommen.

Santos wird vom Ethik-Ausschuss unter die Lupe genommen.

(Foto: Evelyn Hockstein/Reuters)

Die Ergebnisse der Untersuchung könnten das politische Aus für den frisch gewählten US-Abgeordneten einleiten. Er steht unter anderem wegen erfundener Angaben in seinem Lebenslauf unter Druck.

Von Katja Guttmann

Der republikanische US-Abgeordnete George Santos muss sich dem Ethik-Ausschuss des Repräsentantenhauses stellen. Das bestätigte Kevin McCarthy, Speaker der Kongresskammer, dem US-Fernsehsender CNN. Falls das Gremium Beweise für mögliches Fehlverhalten finden sollte, könnte es das vorläufige Aus für Santos' politische Karriere bedeuten.

Sein Parteikollege McCarthy hatte Santos bisher nicht zum Rücktritt aufgefordert, sondern immer erklärt, dass die Wähler das entscheiden sollten. Nun deutet sich ein Meinungsumschwung an. "Wenn der Ausschuss etwas findet, werden wir Maßnahmen ergreifen", erklärte McCarthy. Seine beiden Ausschussposten hat Santos bereits aufgegeben.

Auch das FBI ermittelt mittlerweile gegen ihn: Die Bundespolizei geht Vorwürfen nach, wonach Santos Geld veruntreut haben soll. Er soll im Internet Spenden für den kranken Diensthund eines obdachlosen Marine-Veteranen gesammelt und diese dann behalten haben. Dabei geht es geht um rund 3000 Dollar (knapp 2800 Euro).

Seit bekannt wurde, dass der 34-Jährige zahlreiche Angaben in seinem Lebenslauf schlicht erfunden hatte, steht er im Fokus der Öffentlichkeit. Er stellte unter anderem seine Erfahrung an der Wall Street heraus, hat Recherchen der New York Times zufolge aber nie bei Goldman Sachs oder der Citigroup gearbeitet. Auch der Abschluss an einer Elite-Uni war erfunden, genauso wie seine angebliche jüdische Familiengeschichte.

Santos wurde erst im November zu seiner ersten Amtszeit ins Repräsentantenhaus gewählt. 78 Prozent der Wähler in seinem New Yorker Wahlkreis wünschen sich einer Umfrage zufolge inzwischen jedoch seinen Rücktritt. Sollte Santos seinen Sitz räumen, könnten die Republikaner in Nachwahlen den eher demokratisch geprägten Wahlkreis verlieren. Damit würde die äußerst knappe Mehrheit, über die sie im Repräsentantenhaus verfügen, noch kleiner werden.

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