Süddeutsche Zeitung

San Francisco:Orthodoxe Juden bezahlen Demonstranten gegen Homo-Ehe

In San Francisco protestieren bei der Gay Pride mehrere Männer. Sie tragen jüdische Gebetskleidung - dabei sind sie gar keine Juden, sondern mexikanische Tagelöhner.

Auf der Gay Pride Parade in San Fracisco gab es ordentlich was zu feiern, nachdem der Supreme Court die Homo-Ehe in 50 US-Staaten für rechtens erklärte: Männer wie Frauen trugen wahlweise enge Höschen, gar nix oder knallbunte Fummel.

Den skurrilsten Anblick bot jedoch eine Gruppe Männer in jüdischer Gebetskleidung, die Protest-Schilder in die Höhe hielten. "Das Judentum verbietet Homosexualität" stand darauf.

Auf den Schildern fand sich auch das Symbol einer Gruppe, die sich selbst jüdisches politisches Aktions-Komitee nennt. Dabei handelt es sich um orthodoxe Juden aus Brooklyn. Die Männer auf dem Foto sind jedoch keine Juden, sondern mexikanische Tagelöhner. Sie wurden dafür bezahlt, die Schilder hochzuhalten, wie die New York Times berichtet.

Ein Mitglied der Gruppe sagte gegenüber der Zeitung, die Männer seien für jüdische Schüler eingesprungen. "Der Rabbi wollte nicht, dass die Jungs dafür ausrückten - aus Furcht vor dem Anblick."

Wie die New York Times trennte ein Zaun die verkleideten Tagelöhner von der Parade. Teilnehmer schütteten ganze Wasserflaschen über ihnen aus. Wie viel die Männer für den Job bekamen, ist nicht bekannt.

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