Sahel-Staaten:Verstärkter Kampf gegen Islamisten

Bei seinem Besuch in Port Bouet in der Elfenbeinküste fordert Frankreichs Präsident Emmanuael Macron einen besseren und größeren Einsatz für die Stabilisierung der afrikanischen G-5-Länder.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat angekündigt, den Kampf gegen islamistische Extremisten in den Staaten der Sahel-Zone zu verstärken. Bei einem Besuch in Port Bouet in der Elfenbeinküste sagte er am Samstag vor französischen Soldaten: "Ich hoffe, wir können dem neue Tiefe geben, neue Verpflichtungen und neue Kraft für diese Operation." Sie sei der Schlüssel zu Stabilität und Sicherheit in der Sahel-Zone. Der Kampf gegen dschihadistische Terroristen solle weiter "mit unseren afrikanischen Partnern" und den europäischen und internationalen Partnern Frankreichs geführt werden. "Wenn wir diese Bedrohung gedeihen lassen, wird sie auch uns treffen", warnte Macron. Er gab bekannt, dass französische Truppen am Samstag in Mali nahe der Grenze zu Mauretanien 33 Terroristen "neutralisiert" hätten.

Macron reiste am Sonntag nach Niger weiter, wo er Präsident Mahamadou Issoufou treffen wollte, um der 71 bei einem Angriff auf einen Militärstützpunkt gefallenen nigrischen Soldaten zu gedenken. Wegen des Angriffs, den ein Ableger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) für sich in Anspruch nimmt, hatte Macron einen für 16. Dezember in der westfranzösischen Stadt Pau geplanten Gipfel mit den Präsidenten der sogenannten G-5-Staaten abgesagt, also Burkina Faso, Mali, Mauretanien, Niger und Tschad. Er soll nun am 13. Januar nachgeholt werden. Dabei will Macron mit den G 5 einen "politischen und strategischen Rahmen" für den Einsatz gegen die militanten Islamisten beschließen.

Die G-5-Staaten hatten bei einem Krisentreffen nach der Attacke auf einen Stützpunkt bei Inate im Westen Nigers in der nigrischen Hauptstadt Niamey ein robustes UN-Mandat unter Kapitel 7 der UN-Charta gefordert. Es ermöglicht den Einsatz militärischer Gewalt, um die internationale Sicherheit und Frieden wiederherzustellen. Macron hatte nach dem Tod 13 französischer Soldaten durch den Zusammenstoß zweier Hubschrauber von den Staatschefs der G 5 ein klares Bekenntnis zum französischen Militäreinsatz in der Region verlangt und anderenfalls dessen Ende öffentlich in den Raum gestellt. Im Zuge der Operation Barkhane kämpfen 4500 französische Soldaten gegen islamistische Extremisten in den Sahel-Staaten. Deutschland unterstützt eine UN-Ausbildungs- und Stabilisierungsmission mit bis zu 1100 Bundeswehrsoldaten.

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