Sachsen:Unruhige Feiertage

Kundgebung nach einem Messerangriff

Zahlreiche Teilnehmer einer Kundgebung der NPD stehen auf dem Altmarkt von Aue-Bad Schlema im Erzgebirge.

(Foto: Bodo Schackow/DPA)

Ein Messerstich auf einer Weihnachtsfeier, ein Friedensgebet, eine NPD-Demonstration: Die sächsische Stadt Aue-Bad Schlema im Erzgebirge hat seit Heiligabend alles andere als eine ruhige Zeit erlebt. Am 24. Dezember war auf einer Weihnachtsfeier für Bedürftige in einem Pfarrhaus ein Streit unter Asylbewerbern eskaliert. Ein 51-jähriger deutscher Helfer wollte schlichten. Dabei traf ihn ein Messerstich und verletzte ihn schwer. Wer zugestochen hat, ist noch nicht geklärt. Ein 53 Jahre alter syrischer Tatverdächtiger sitzt in Untersuchungshaft. Am Samstagabend lud die betroffene Kirchgemeinde St. Nicolai zu einem Friedensgebet ein. Mehr als 350 Menschen kamen nach Schätzungen in die Kirche. Eine Stunde später folgten laut Polizei mehr als 1000 Menschen dem Aufruf eines NPD-Funktionärs zu einer Kundgebung. Kirchenvertreter kritisierten die Demonstration als politische Vereinnahmung des Angriffs durch rechte Kreise. Dem verletzten Helfer gehe es inzwischen besser. "Bei einem Besuch betonte er, dass er keinen Hass empfindet und sich weiter ehrenamtlich engagieren wird."

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