Sachsen:Soko Rex ermittelt nach Drohung gegen Köpping

Integrationsministerin Köpping

Vor dem Wohnhaus der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) versammelten sich am Freitagabend etwa 30 Gegner der Corona-Politik. (Archivbild)

(Foto: Peter Endig/dpa)

Die sächsische Integrationsministerin (SPD) erhielt eine Morddrohung.

Nach einer Morddrohung gegen Sachsens Integrationsministerin Petra Köpping (SPD) hat das Landeskriminalamt Ermittlungen aufgenommen. Das sagte ein LKA-Sprecher in Dresden am Donnerstag. Die Ermittlungen führe die Sonderkommission Rechtsextremismus ("Soko Rex") beim LKA. Eine Sprecherin des Integrationsministerium in Dresden erklärte am Donnerstag, die Drohung sei bereits am 14. August per E-Mail im Bürgerbüro der Ministerin eingegangen. Es gebe "ein Messer quer durch den Hals", sollte eine für den 21. August geplante Lesung Köppings wie geplant stattfinden, zitierte die Sprecherin aus der E-Mail. Zudem sei Köpping als Volksverräterin beschimpft worden. Die Lesung in Brandis bei Leipzig am Mittwochabend habe unter Polizeischutz stattgefunden.

Die Leipziger Volkszeitung zitierte Köpping am Donnerstag mit den Worten, es sei nicht die erste derartige Drohung gegen sie gewesen. Sie mache dennoch keine Abstriche bei ihren öffentlichen Auftritten. "Es kann nicht sein, dass immer mehr Politiker solchen Bedrohungen ausgesetzt sind", betonte sie. Die Linken forderten am Donnerstag eine Sondersitzung der Innenministerkonferenz (IMK) und sprach von einem deutlichen Alarmsignal. "Die Gefahr durch rechte Gewalt und Rechtsterrorismus hat in den letzten Monaten deutlich zugenommen", sagte Jan Korte, Parlamentarischer Geschäftsführer der Linken im Bundestag. Die IMK müsse über rechte Gewalt und Terrorstrukturen sprechen. "Wer sich für unsere Gesellschaft engagiert, wird zur Zielscheibe rechter Gruppen und Einzeltäter. Darauf muss endlich entschiedener reagiert werden", sagte Sachsens SPD-Generalsekretär Henning Homann. Vor wenigen Monaten war eine Drohung gegen Sachsens SPD-Chef Martin Dulig bekanntgeworden. Unbekannte hatten dem Vize-Ministerpräsidenten per Post an seine Privatadresse die Nachbildung eines G36-Sturmgewehrs gesandt.

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