Sachsen-Anhalt:Erneut rechte Kundgebung in Köthen

Eine Woche nach dem Tod eines 22-Jährigen in Köthen sind rechte Gruppierungen erneut zu einer Kundgebung zusammengekommen. Auch eine Gegendemonstration fand zeitgleich statt.

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Kundgebung 'Der extremen Rechten entgegentreten'

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Eine Woche nach dem Tod eines 22-Jährigen ist die Kleinstadt Köthen in Sachsen-Anhalt wieder Schauplatz von Demonstrationen und Kundgebungen geworden. Am Nachmittag hatten sich am Bahnhof bereits mehr als 300 Bürger zu einer Kundgebung unter dem Motto "Klar und deutlich: Der extremen Rechten entgegentreten! Für eine offene und plurale Gesellschaft" versammelt. Dazu hatten unter anderem das Bündnis für "Zivilcourage - Halle gegen Rechts", das Bündnis "Dessau Nazifrei", "Leipzig nimmt Platz" sowie Grüne und Linke aufgerufen.

Buntes Zeichen für ein friedliches Köthen

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Bereits am Samstag hatten Bürger zudem mit Malkreide Botschaften auf den Boden des Marktplatzes gemalt und geschrieben. Am Sonntagabend fand dort eine Kundgebung rechtsgerichteter Gruppierungen statt.

Right-Wing And Counter Demonstrators Protest In Koethen Following Death Of German Man

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Bisherigen Schätzungen zufolge sollen etwa 1400 Menschen zu der Demonstration gekommen sein. Viele Deutschlandfahnen wehten, auf Plakaten standen Aufschriften wie: "Wir sind Chemnitz! Wir wollen keine Messermänner", auf einem Transparent war "Danke Herr Maaßen für die Wahrheit" zu lesen.

Right-Wing And Counter Demonstrators Protest In Koethen Following Death Of German Man

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Weder die Redner noch die Organisatoren der Kundgebung kamen allerdings aus Köthen selbst: Unter anderem hatte das fremdenfeindliche Dresdner-Pegida-Bündnis und der rechtsgerichtete Verein "Zukunft Heimat" aus Brandenburg zu der Demo aufgerufen, der auch in Cottbus aktiv ist. Auch AfD-Vertreter waren in Köthen, darunter Ex-Fraktionschef André Poggenburg. Am Rande sprach er von einer "Gewaltserie", die es in Deutschland gebe, und machte die Politik von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) dafür mitverantwortlich.

Kundgebung 'Der extremen Rechten entgegentreten'

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Etwa zeitgleich setzten sich am Bahnhof auch die Gegendemonstranten in Bewegung. Die Veranstalter sprachen von 700 bis 800 Teilnehmern. Andere Schätzungen gingen von 600 Demonstranten aus. Auch mehrere Landespolitiker von Linken, Grünen und SPD nahmen an dem Protest teil.

Kundgebung 'Der extremen Rechten entgegentreten'

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Mehr als 1000 Polizisten aus mehreren Bundesländern sicherten das Geschehen ab. Reiterstaffeln waren im Einsatz, Wasserwerfer standen bereit. Zeitweise kamen sich die Demonstrationszüge sehr nahe. Einer ersten Bilanz der Polizei zufolge liefen die Demos aber weitestgehend störungsfrei ab.

Kundgebung 'Der extremen Rechten entgegentreten'

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In der gut 26 000 Einwohner zählenden Kleinstadt Köthen hatte es seit dem Tod des jungen Deutschen vor einer Woche mehrere rechtsgerichtete Demos gegeben. Nach Behördenangaben starb der schwer herzkranke 22-Jährige an einem Infarkt, nachdem er sich schlichtend in einen Streit zwischen mehreren Afghanen eingeschaltet hatte und ins Gesicht geschlagen wurde. Zwei 18 und 20 Jahre alte Verdächtige sitzen in Untersuchungshaft.

© SZ.de/dpa/ankl/sks
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