Sacharow-Preis:"Die Stimme der Gefangenen"

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Oleg Senzow, 42, stammt aus Simferopol auf der Krim und stemmte sich gegen die Annexion der Halbinsel durch Russland. Deshalb verbüßt er nun eine 20-jährige Haftstrafe. (Foto: dpa)

Der ukrainische Filmemacher Oleg Senzow erhält den Sacharow-Preis der EU. Der 42-Jährige sei zu einem Symbol geworden für die Befreiung der politischen Häftlinge in Russland und weltweit.

Von Frank Nienhuysen, München

Niemand konnte wissen, ob sein möglicher Tod vielleicht untergehen würde im Trubel der Fußball-Weltmeisterschaft, oder umgekehrt: das weltumspannende Sportereignis in Russland zu einer Nebensächlichkeit herabstufen würde. Vielen war angst und bange, als der in Russland inhaftierte ukrainische Filmregisseur Oleg Senzow sich wohl kalkuliert im Frühjahr zum Hungerstreik entschloss, so kurz vor Beginn der WM. Nach mehr als 140 Tagen brach er ihn Anfang Oktober ab, weil er mit seiner Zwangsernährung gerechnet hatte. Jetzt hat das EU-Parlament Senzow mit dem Sacharow-Preis für Menschenrechte ausgezeichnet. Senzow sei zu einem Symbol geworden für die Befreiung der politischen Häftlinge in Russland und weltweit, sagte Parlamentspräsident Antonio Tajani am Donnerstag in Straßburg.

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