Süddeutsche Zeitung

Russlandaffäre:Michael Flynn will Schuldeingeständnis zurückziehen

Der frühere Nationale Sicherheitsberater der USA will sein Schuldeingeständnis im Rahmen der Russlandaffäre zurückziehen. Flynn hatte zugegeben, das FBI angelogen zu haben.

Der frühere Nationale Sicherheitsberater der USA, Michael Flynn, will sein Schuldeingeständnis im Rahmen der Russlandaffäre zurückziehen. Er wolle sich doch nicht schuldig bekennen, die US-Bundespolizei FBI in den Russlandermittlungen belogen zu haben, geht aus Unterlagen hervor, die am Dienstag bei Gericht eingereicht wurden. Zur Begründung teilte Flynn mit, Staatsanwälte hätten "arglistig"" gehandelt und gegen eine Vereinbarung mit ihm verstoßen.

Flynn hatte 2017 zugegeben, das FBI wegen seiner Unterhaltungen mit dem damaligen russischen Botschafter in den USA belogen zu haben. In den Gesprächen hatte er demnach darum gebeten, dass Russland die Spannungen mit den USA nicht erhöhe. Anlass dafür waren von der Vorgängerregierung von Präsident Barack Obama verhängte Sanktionen wegen Moskaus Wahleinmischung. Er gehörte damals zu den engsten Mitarbeitern von US-Präsident Donald Trump.

Bei der Russland-Untersuchung von Sonderermittler Robert Mueller hatte Flynn kooperiert und sich mehrmals mit Staatsanwälten getroffen. Diese untersuchten, ob sich Trumps Wahlkampfteam mit Russland absprach, um die Präsidentschaftswahl 2016 zu beeinflussen. Flynn ist einer von einem halben Dutzend Trump-Mitarbeitern, die im Zuge der Mueller-Untersuchung angeklagt wurden. Alle sechs gaben entweder ein Fehlverhalten zu oder wurden in einem Prozess für schuldig befunden. Nach Ansicht des US-Justizministeriums verdient Flynn eine Haftstrafe von bis zu sechs Monaten.

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