Protest gegen den Krieg in der Ukraine:"Mir war klar: Entweder ich flüchte, oder ich komme ins Gefängnis"

Protest gegen den Krieg in der Ukraine: "Stoppt den Krieg. Glaubt der Propaganda nicht. Hier werdet ihr belogen": Marina Owsjannikowa (im Hintergrund) mit ihrem Protestplakat im Fernsehen.

"Stoppt den Krieg. Glaubt der Propaganda nicht. Hier werdet ihr belogen": Marina Owsjannikowa (im Hintergrund) mit ihrem Protestplakat im Fernsehen.

(Foto: Getty Images)

Die Redakteurin Marina Owsjannikowa wurde weltbekannt, als sie im russischen Fernsehen ein Protestplakat gegen Putins Krieg hochhielt. Sie wurde festgenommen, tauchte unter. Jetzt ist sie wieder da - und spricht in Paris über ihre Flucht.

Von Kathrin Müller-Lancé, Paris

Die kurze Szene, die Marina Owsjannikowa bekannt gemacht hat, ist fast ein Jahr her. Am 14. März des vergangenen Jahres, keine drei Wochen nach dem russischen Angriff auf die Ukraine, taucht Owsjannikowa plötzlich auf dem russischen Staatssender Perwy Kanal (Erster Kanal) auf. Hinter der Moderatorin der Hauptnachrichtensendung hält sie ein Schild nach oben mit der Aufschrift: "Stoppt den Krieg. Glaubt der Propaganda nicht. Hier werdet ihr belogen." Ihr Auftritt dauert sechs Sekunden, dann bricht die Übertragung ab. Das Video wird danach über die sozialen Medien auf der ganzen Welt geteilt.

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