Putins Machtapparat:„Russland ist in ein Loch von unermesslicher Tiefe gefallen“

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Junge russische Soldaten stehen Schlange, um am ersten Septemberwochenende an der Regionalwahl in Transbaikalien teilzunehmen. (Foto: Evgeny Yepanchintsev/Imago)

Am vergangenen Wochenende wird in vielen russischen Regionen gewählt. Oppositionelle wie Lew Schlosberg dürfen gar nicht erst kandidieren. Hier spricht er über die Willkür der Behörden, den Ablauf der Wahlen und den Einfluss des Kreml.

Interview von Silke Bigalke, Moskau

Lew Schlosberg ist seit 30 Jahren in der Politik, sein halbes Leben lang. Als russischer Oppositioneller hat er viel erlebt, ist beschimpft, verprügelt, von Wahlen ausgeschlossen und nach Protesten festgenommen worden. In seiner Heimatstadt Pskow diente er viele Jahre als regionaler Abgeordneter der liberalen, unabhängigen Partei Jabloko. Er lebt dort noch heute, spricht über Videoanruf. An ein Mandat ist längst nicht mehr zu denken. Schlosberg wurde schon 2023 als „ausländischer Agent“ gebrandmarkt und darf deshalb jetzt nicht einmal mehr kandidieren.

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In Russland stehen Regionalwahlen an – doch immer weniger Kandidaten können sich aufstellen lassen. Auch weil Oppositionelle zunehmend als „Auslandsagenten“ gebrandmarkt werden.

Von Silke Bigalke

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