Süddeutsche Zeitung

Russland:Putin vielleicht bald mit Doppelfunktion

Putin wird nach Beendigung seiner Präsidentschaft möglicherweise nicht nur Ministerpräsident, sondern auch Chef der stärksten Partei Russlands.

Die Kreml-Partei "Einiges Russland" stellt die Weichen für die Zeit nach dem Ausscheiden Wladimir Putins aus dem Präsidentenamt: Auf dem am kommenden Montag beginnenden Parteitag soll Putin zum neuen Parteivorsitzenden und am 8. Mai - dem Tag der Amtseinführung des designierten Präsidenten Dmitrij Medwedjew - in der Duma zum Ministerpräsidenten gewählt werden.

Das teilte der Parlamentspräsident und noch amtierende Parteichef Boris Gryslow am Montag in Moskau mit. Gryslow sagte, er halte es für die beste Lösung, wenn ihn Putin an der Parteispitze ablöse. "Das wäre der korrekte Weg".

Auch der Vorsitzende des Föderationsrats, Sergej Mironow, sagte der Zeitung Kommersant, er halte es für möglich, dass Putin das Amt übernehme. Putin hat bereits erklärt, dass er zur Übernahme des Ministerpräsidentenamts bereit sei. Zum Amt des Parteichefs hat er sich noch nicht geäußert.

"Einiges Russland" errang bei der Parlamentswahl im vergangenen Dezember 315 von 450 Sitzen im Parlament. Sollte Putin die Parteiführung übernehmen, würde sich sein politischer Einfluss weiter erhöhen.

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AP/Reuters/bavo/gal
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