Russland:Polizei räumt Protestcamp von Putin-Gegnern

Die Polizei hat in der Moskauer Innenstadt ein Protestcamp von Regierungsgegnern geräumt und mehr als 20 Demonstranten festgenommen.

Polizisten haben in der Moskauer Innenstadt ein gegen Präsident Putin gerichtes Protestcamp geräumt. Ein Gericht hatte zuvor einer Klage von Anwohnern des Chistoprudni-Boulevards stattgegeben. Am Dienstag ordnete es an, dass die im "Occupy Abay"-Camp lebenden Regierungsgegner bis Mittwochmittag das Lager verlassen müssen.

Die Polizei ging jedoch bereits ab 5 Uhr gegen die Demonstranten vor. Mehr als 20 Aktivisten wurden nach Polizeiangaben in der frühmorgendlichen Aktion festgenommen, weil sie Widerstand gegen die Räumung geleistet haben sollen. Weitere 20 sind auf einen anderen Platz im Westen der Moskauer Innenstadt umgezogen.

Das "Occupy Abay"-Camp hatte sich zu einem zentralen Treffpunkt für Regierungskritiker entwickelt. Die Zahl der Bewohner des Lagers schwankte zwischen mehreren Tausend am Abend und wenigen Hundert in der Nacht. Die Menschen wollten mit ihrem Protest nach dem Vorbild der Occupy-Bewegung ihren Unmut über die politischen Verhältnisse in Russland zum Ausdruck bringen. Dort war Putin von 2000 bis 2008 Präsident, dann Regierungschef und hat nun Anfang Mai eine neue sechsjährige Amtszeit als Präsident begonnen.

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