Wie schön Russland doch ist, Jens-Konrad Oehlschlägel weiß kaum, wo er anfangen soll mit der Schwärmerei. Beim Geysir-Bad auf Kamtschatka, wo er in dampfenden Heißwasserquellen saß, während ringsum sanfte Schneeschichten an den Berghängen klebten. Oder bei den Jagdausflügen, die besonders üppig endeten, mit Bergen von gegrilltem Bärenfleisch, Schwein und Flugenten, vor allem, wenn der Geschäftsabschluss gut gelaufen war. Die berühmten weißen Nächte in Sankt Petersburg, endlose Helligkeit am Himmel. Oehlschlägel hat sie immer für unschlagbar gehalten, bis er einmal auf der Kola-Halbinsel war, noch tausend Kilometer weiter nördlich. Er sagt: "Dagegen verblassen die weißen Nächte von Sankt Petersburg."
Russland:Er hat nicht nur seinen Job verloren
Lesezeit: 8 min
Von der deutsch-russischen Freundschaft ist nichts mehr übrig, zumindest von der offiziellen. Und von den deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen auch nicht. Darum stehen deutsche Manager ohne Arbeit da - andere warten in Moskau auf bessere Zeiten.
(Foto: Sascha Steinach/Imago Images)Wie viele deutsche Manager hat Jens-Konrad Oehlschlägel lange in Russland gearbeitet. Doch jetzt geht dort nichts mehr - und in Deutschland will ihn gerade auch keiner mehr haben.
Von Frank Nienhuysen, Göppingen
SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Psychische Erkrankungen
Wie sich eine Depression äußern kann
Sternenkinder
Die Wochen mit Jonathan
Effizienter Abnehmen
Die beste Uhrzeit für Sport
Zähne und Zeitgeist
Generation Beißschiene
GPT-4
Die Maschine schwingt sich zum Schöpfer auf