Die Gewinner, sie danken normalerweise den Wahlhelfern, den Sonnenschirmen an den Wahlkampfständen in der Fußgängerzone und dann noch ihrer Partei. Henriette Reker dachte erst einmal nur an sich selbst, als ihr klar wurde, dass sie zur neuen Oberbürgermeisterin von Köln gewählt worden war. "Ich fand das schön, aber nicht spektakulär, ich hatte so viel mit mir selbst zu tun." Reker wachte erst Tage nach der Wahl aus dem Koma auf, zur Amtseinführung konnte sie die schwere Kette nicht tragen, wegen der Wunde am Hals, die ihr ein rechtsradikaler Attentäter zugefügt hatte. Er wollte sie töten. Reker überlebte, sie ist eine zierliche Frau, die nach dem Attentat aber ein paar sehr erstaunliche Auftritte hingelegt hat, die größer wirkt als davor. "Die Gewalt von außen hat meine Werte und Geschlossenheit noch gefestigt." Köln hatte viel Pech mit seinen Oberbürgermeistern in den vergangenen Jahren, der eines starb nach ein paar Monaten, beim anderen war bald klar, dass das alles etwas zu viel sein könnte. Reker wird nun vieles zugetraut. Bernd Dörries