Süddeutsche Zeitung

"Ruby"-Prozess:Staatsanwältin fordert sechs Jahre Haft für Berlusconi

Berlusconi gegen die Justiz, nächster Akt: Der damalige italienische Ministerpräsident soll im Jahr 2010 für Sex mit der minderjährigen Tänzerin Ruby bezahlt haben. Außerdem wird ihm Amtsmissbrauch vorgeworfen - jetzt hat die Staatsanwaltschaft eine hohe Haftstrafe für den 76-Jährigen gefordert.

Silvio Berlusconi soll wegen Amtsmissbrauchs und Sex mit einer minderjährigen Prostituierten zu sechs Jahren Haft verurteilt werden. Das hat die Chefanklägerin im "Ruby"-Prozess, Ilda Boccassini, in ihrem Plädoyer verlangt. Außerdem forderte sie, dass der 76 Jahre alte, ehemalige italienische Regierungschef keine öffentlichen Ämter mehr übernehmen dürfe. Es wird erwartet, dass Berlusconis Verteidigung auf Freispruch plädiert.

Berlusconi wird vorgeworfen, im Jahr 2010 mit der damals minderjährigen Nachtklubtänzerin Karima el-Mahroug alias Ruby Rubacuori ("Herzensbrecherin") Sex gegen Geld gehabt zu haben. Später soll er sein Amt als Regierungschef missbraucht haben, um die Freilassung der wegen Diebstahls festgenommenen Marokkanerin bei der Polizei zu erreichen.

Der Multimilliardär hat eine sexuelle Beziehungen zu el-Mahroug stets bestritten. Die junge Frau ihrerseits hat wiederholt dementiert, sich prostituiert zu haben. Auch habe sie keine sexuellen Beziehungen zu Berlusconi unterhalten.

Erst am Mittwoch hatte ein Mailänder Berufungsgericht eine vierjährige Haftstrafe gegen Berlusconi wegen Steuerbetrugs bestätigt.

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