Ruanda: General muss wegen Völkermord lebenslang in Haft

In Ruanda muss ein General wegen seiner Beteiligung am Völkermord von 1994 lebenslang hinter Gitter. Er soll an der Tötung von rund 800.000 Zivilisten beteiligt gewesen sein.

In Ruanda ist ein General der Hutu-Volksgruppe wegen seiner Beteiligung am Völkermord von 1994 zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Das Gericht sah es am Freitag als erwiesen an, dass Laurent Munyakazi in die Tötung von rund 800.000 Zivilisten - die meisten davon Tutsis - in seinem Land verwickelt gewesen war.

Insgesamt wurde der Angeklagte in 13 Punkten schuldig gesprochen. Mit dem Urteil folgten die Richter der Entscheidung einer vorherigen Instanz. Der General kann noch vor das Oberste Gericht ziehen. Munyakazi ist der ranghöchste Offizier, der von einem ruandischen Gericht im Zusammenhang mit dem Völkermord verurteilt worden ist.

Andere Top-Kommandeure aus den Zeiten des Massenmordes müssen sich vor einem Tribunal der Vereinten Nationen in Tansania verantworten. Neben der ethnischen Minderheit der Tutsis fielen dem Völkermord auch gemäßigte Hutus zum Opfer. Das Massaker dauerte etwa 100 Tage.