Roma in Frankreich:Innenminister Valls droht Verfahren wegen Volksverhetzung

Frankreich: Innenminister Manuel Valls Sozialist Roma

Populärstes Kabinettsmitglied in Frankreich: Innenminister Manuel Valls

(Foto: Reuters)

Frankreichs populärster Minister spricht den Roma die Fähigkeit ab, sich zu integrieren - und empfiehlt die Rückkehr nach Osteuropa. Seine Äußerungen könnten den Sozialisten Manuel Valls vor Gericht bringen.

Dem französischen Innenminister Manuel Valls droht wegen umstrittener Äußerungen über Roma ein Verfahren wegen Volksverhetzung. Die Anti-Rassismus-Vereinigung Mrap kündigte in Paris eine Anzeige gegen den sozialistischen Politiker an. Valls Kommentare über mangelnden Integrationswillen und andere Lebensweisen der Roma seien beleidigend gewesen und provozierten Gewalt, Hass und Diskriminierung, hieß es zur Begründung.

Der Innenminister hatte jüngst in einem Radio-Interview gesagt, Roma hätten extrem andere Lebensweisen und nur eine Minderheit wolle sich integrieren. Es sei besser, wenn sie nach Rumänien oder Bulgarien zurückkehrten. Die Äußerungen waren auch von Parteifreunden kritisiert worden.

Sollte es zu einem Prozess am für Regierungsmitglieder zuständigen Gerichtshof der Republik kommen, könnte Valls zu einer Geldstrafe in Höhe von bis zu 45.000 Euro verurteilt werden. In besonders schweren Fällen kann Volksverhetzung in Frankreich sogar mit bis zu einem Jahr Gefängnis bestraft werden.

Valls ist mit Abstand das beliebteste Kabinettsmitglied. In großen Teilen der Bevölkerung waren seine Roma-Äußerungen Umfragen zufolge gut angekommen.

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