Kämmerer der Heiligen Römischen Kirche, das klingt ein bisschen nach Kammerdiener oder Haushofmeister. Damit aber wäre das derzeit wichtige Amt in der vatikanischen Hierarchie grob unzureichend beschrieben: Der Camerlengo verwaltet während der Sedisvakanz – also nach dem Tod oder Amtsverzicht eines Papstes – die „Güter und Rechte des Heiligen Stuhls“, er führt also den Vatikan. Das Amt wird nicht erst geschaffen, wenn der Ernstfall eingetreten ist, wie nun nach dem Tod von Papst Franziskus, sondern ist durchgängig besetzt. Amtsinhaber Kardinal Kevin Farrell, 77, ist seit 2019 im Amt. Sozusagen im Hauptamt war er bisher Präfekt, also Minister, der Vatikanbehörde für Laien, Familie und Leben.
ProfilDer Mann, der für den verstorbenen Papst einspringt
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In der Übergangszeit kommt es auf den Camerlengo an. Aber Kardinal Kevin Farrell ist auch umstritten.
Von Marc Beise

Aktuelle Biografie über den Papst:Der „Unvollendete“ und der „Bürgerkrieg“ in der Kirche
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