Rick Santorums denkwürdigste Momente:Sag zum Abschied leise "Nigg"

Meinungsfreiheit für Ungläubige? "Da muss ich mich übergeben." Rick Santorum hatte in den Vorwahlen der US-Republikaner zum Präsidentschaftskandidaten jede Menge ultrareligiöse, erzkonservative und homophobe Sprüche in petto. Anlässlich seines Rückzugs: eine Auswahl seiner denkwürdigsten Momente.

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BESTPIX  Palestinians Mark Land Day With Demonstrations

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Meinungsfreiheit für Ungläubige? "Da muss ich mich übergeben": Rick Santorum hatte in den Vorwahlen der US-Republikaner zum Präsidentschaftskandidaten jede Menge ultrareligiöse, erzkonservative und homophobe Sprüche in petto. Anlässlich seines Rückziehers: Ein Überblick über seine denkwürdigsten Momente.

"In welcher Art von Land leben wir, in dem Ungläubige öffentlich ihre Anliegen äußern können?", fragte Santorum im Februar 2012 in der Sendung "This Week". Seine Antwort: "Da muss ich mich übergeben". Er habe die Rede über die Trennung von Staat und Kirche des ehemaligen Präsidenten John F. Kennedy von 1960 gelesen. "Ich glaube nicht an ein Amerika, in dem die Trennung von Kirche und Staat absolut ist. Die Idee, dass die Kirche keinen Einfluss auf den Staat hat, steht in absolutem Gegensatz zu den Zielen und Visionen unseres Landes".

Santorum auf YouTube

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"The government-nigg...", nennt der Republikaner den dunkelhäutigen Präsidenten Obama bei einer Wahlkampfveranstaltung. Ob er tatsächlich das Wort "Nigger", eine abfällige Bezeichnung für Afroamerikaner, aussprechen wollte, ist unklar.

Santorum auf YouTube

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"It's bullshit, come on man!": Der Konservative gerät vor liberalen Journalisten gerne in Rage, etwa im März im Gespräch mit dem angesehenen Reporter Jeff Zeleny von der New York Times. Einen Tag später verteidigte er seine harschen Ausdrücke. Diese Medienschelte kam bei den Wählern der Republikaner gut an. Im TV-Sender Fox News, der den Republikanern zugewandt ist, sagte Santorum: "Wenn du während eines Wahlkampfs keinen Reporter der New York Times beschimpft hast, dann bist du kein echter Republikaner".

Rick Santorum Campaigns In Wisconsin Ahead Of Primary

Quelle: AFP

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"Wir werden diese Nuklearanlagen durch Luftangriffe zerstören", sagte Santorum in der TV-Sendung "Meet the Press" im Januar 2012 im Hinblick auf das iranische Atomprogramm. "Ich wäre da sehr direkt." Mit seiner harten außenpolitischen Linie stellt er sich in die Tradition des Ex-Präsidenten Bush. Das Bild zeigt Santorum im März 2012, bei einer Wahlveranstaltung - bowlend. Dabei räumte er zwar drei Bahnen hintereinander ab, ohne Zwischenfälle ging es jedoch nicht. So erklärte er einem jungen Mann, er solle doch nicht pinke Bälle benutzen. Prompt nannte ihn eine Gruppe, die für die Rechte Homosexueller kämpft, "intolerant".

GOP Presidential Candidate Rick Santorum Campaigns In Wisconsin

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Verhütung? "Moralisch falsch!", urteilte der siebenfache Vater Santorum. Als Obama ankündigte, dass kirchliche Institutionen ihren Mitarbeitern Krankenversicherungen anbieten müssen, die für sämtliche Verhütungsmittel aufkommen, sagte der Katholik: "Der Staat zwingt religiöse Organisationen zu etwas, das sie moralisch falsch finden". Er sei ebenfalls gegen Verhütungsmittel, habe aber kein Problem damit, wenn Frauen Zugang dazu hätten. In seinem Buch It takes a family propagiert er das konservative Ideal eines heterosexuellen, monogam lebenden und verheirateten Paares mit Kindern - und positioniert sich entsprechend gegen Homosexualität. Das Bild zeigt ihn mit Ehefrau Karen (rechts) und Tochter Sarah (links). Sie standen ihm während der Vorwahlen demonstrativ zur Seite.

Santorum auf YouTube

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"Die Annahme, schwarz und schwul zu sein, sei dasselbe, ist schlicht falsch", erklärt der Republikaner bei Fox News im Oktober 2011. Schließlich gebe es Studien darüber, wie homosexuelle Menschen wieder heterosexuell würden, "das ist bei schwarzen Menschen nicht der Fall". Santorum verhaspelte sich in der Sendung, während er versuchte, sich gegen Vorwürfen zu wehren: Der Reporter beschuldigte ihn, Homosexuelle in der US-Armee heute auf ähnliche Weise zu behandeln wie in den vierziger Jahren Schwarze behandelt worden waren.

U.S. Republican presidential candidate Santorum speaks as Romney looks on during the Republican presidential candidates debate in Mesa

Quelle: REUTERS

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"Romney und Gingrich sind wie Obama!", sagte Rick Santorum in TV-Debatten der Republikaner, hier im Februar 2012 in Arizona. Schließlich sei Mitt Romneys Gesundheitspolitik als Gouverneur in Massachusetts "die Grundlage für Obamacare" gewesen. War Santorum zu Beginn der Vorwahlen im Januar noch ein krasser Außenseiter, punktete er in den vergangenen Monaten beim republikanischen Wahlvolk. Mit seinen erzreligiösen und marktliberalen Ansichten überflügelte er Romney zeitweise. Auf Rückfragen der Journalisten, was ihn denn auszeichne, sagte Santorum: "I can do a lot with a little" - denn er habe ja ein viel kleineres Budget als Romney und Gingrich.

Rick Santorum campaigns in Wisconsin.

Quelle: dpa

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"Diese Hybris des Präsidenten!", urteilte Santorum, nachdem Barack Obama die Wichtigkeit der Collegeausbildung betont hatte. "Das ist der Snobismus von Menschen, die glauben, sie wüssten, wie wir unser Leben zu gestalten haben!" Tea-Party-Anhängern in Michigan sagte er: "Ich verstehe, warum er will, dass Ihr alle aufs College geht: Er will Euch nach seinem Vorbild formen." Santorums Frau Karen hat alle sieben Kinder zu Hause unterrichtet.

Rick Santorum

Quelle: AP

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"Der Glaube des Präsidenten basiert nicht auf der Bibel", befand Santorum über den Christen Barack Obama. Darauf angesprochen präzisierte er dann vor der Presse: "Ich akzeptiere, dass er Christ ist". Obama stelle aber die Erde über den Menschen, schließlich sei er für verstärkten Umweltschutz.

© Süddeutsche.de/sana/mikö/holz
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