Sozialversicherung:Renten sollen um etwa 3,5 Prozent steigen

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In Deutschland bezog zuletzt gut ein Viertel der Bevölkerung eine Leistung aus der gesetzlichen Rentenversicherung. (Foto: Fernando Gutierrez-Juarez/dpa)

Im kommenden Jahr wird die Erhöhung wohl geringer ausfallen als in diesem Jahr – das geht aus dem neuesten Rentenversicherungsbericht hervor.

Die Rentnerinnen und Rentner in Deutschland können sich im kommenden Jahr auf eine Erhöhung ihrer Bezüge um rund 3,5 Prozent einstellen. Das geht aus dem Entwurf für den Rentenversicherungsbericht 2024 hervor, der der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt.

Nach dieser Schätzung würden die Altersbezüge weniger stark steigen als im laufenden Jahr. Zum 1. Juli 2024 waren die Renten um 4,57 Prozent angehoben worden.

Wie stark die Rente im kommenden Jahr tatsächlich steigt, legt das Bundeskabinett allerdings erst im Frühjahr fest. Abweichungen von der jetzt vorliegenden Schätzung sind dabei durchaus möglich – etwa wenn sich die Konjunktur und die Löhne anders entwickeln als erwartet.

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Die Prognose für die Rentenwicklung stammt von einem Schätzerkreis, der aus Fachleuten der Rentenversicherung, des Bundesamts für Soziale Sicherung – das frühere Bundesversicherungsamt – und des Bundesarbeitsministeriums besteht. Ihre Annahmen basieren unter anderem auf der Entwicklung von Löhnen, Gehältern und der Konjunktur. Teil der Schätzung ist auch die Finanzlage der Rentenkasse in den kommenden Jahren: Die maue Konjunktur und die Bevölkerungsentwicklung schlagen sich mittelfristig durch, so dass der Beitragssatz voraussichtlich im Jahr 2027 von 18,6 auf 18,9 Prozent steigt – und nicht erst 2028 auf 18,7 Prozent. Die Entwicklung der Beitragseinnahmen bleibt deutlich hinter den Annahmen des Sommers zurück, so die offiziellen Schätzer.

Heil will um Mehrheit für Rentenpaket kämpfen

Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) kündigte trotz des Bruchs der Ampelkoalition an, das gemeinsam mit dem damaligen Finanzminister Christian Lindner (FDP) auf den Weg gebrachte Rentenpaket noch durch den Bundestag zu bringen. Er werde dafür sorgen, dass es mit der Reform noch in diesem Jahr weitergehe, sagte Heil im ZDF. Er werde um eine Mehrheit kämpfen. Über das Paket, das derzeit im Bundestag beraten wird und das Rentenniveau langfristig stabilisieren soll, hatten die Ampel-Parteien monatelang gestritten.

CDU-Chef Friedrich Merz machte im Bundestag hingegen noch einmal deutlich, seine Fraktion wolle SPD und Grünen nicht als Mehrheitsbeschaffer für einzelne Gesetze dienen. Stattdessen brauche es schnelle Neuwahlen. Da etwa ein Drittel der Wahlberechtigten in Deutschland bereits das Rentenalter erreicht hat, dürfte das Thema auch im heraufziehenden Bundestagswahlkampf wieder eine wichtige Rolle spielen.

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