Remlingen (dpa/lni) - Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies hat das Ziel der Bergung der radioaktiven Abfälle aus der Asse und die anschließende Stilllegung des Atommülllagers bekräftigt. „Für mich gibt es keine Frage an der Rückholung, keinerlei Zweifel“, sagte der SPD-Politiker am Montag bei einer Podiumsdiskussion im Landkreis Wolfenbüttel. Das Treffen mit mehreren Hundert Teilnehmern fand zehn Jahre nach der Vorstellung eines Gutachtens zur Schachtanlage statt. Dieses hatte 2010 gezeigt, dass die Sicherheit von Mensch und Umwelt nur durch die Rückholung der radioaktiven Abfälle gewährleistet ist.
In dem maroden ehemaligen Bergwerk liegen in 13 Kammern rund 126 000 Fässer mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen. Die Betreibergesellschaft (BGE) mit Hauptsitz in Peine hat den gesetzlichen Auftrag, die Asse II unverzüglich stillzulegen. Das soll möglichst schnell passieren, denn täglich dringt Wasser in das Bergwerk ein und droht es zu destabilisieren.
Bisher ist die Rückholung aber weiter ein Projekt, für das Beginn und Abschluss nicht konkret absehbar sind. Das Fehlen eines konkreten Zeitplans ist derzeit auch ein Hauptkritikpunkt in Richtung der verantwortlichen Akteure. „Seit fast 10 Jahren steht die Rückholung auf der Agenda. Passiert ist seitdem viel zu wenig“, kritisiert der aus dem Wahlkreis Wolfenbüttel stammende Linken-Bundestagsabgeordnete Victor Perli.
Minister Lies hatte schon 2018 bei einem Besuch von einem „Milliardenprojekt von zentraler Bedeutung“ gesprochen und die Stilllegung als „eine der größten Herausforderungen“ bezeichnet.