"Reichsbürger":Freistaat Paranoia

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Polizist stirbt durch Schüsse eines 'Reichsbürgers'

Blick auf das Haus in Georgensgmünd, in dem ein 49-Jähriger Angehöriger der "Reichsbürger"-Bewegung bei einer Razzia vier Polizisten angeschossen hatte.

(Foto: dpa)

Seit der Ermordung eines Polizisten stellt sich die Frage: Wer sind diese "Reichsbürger"? Militante Querulanten? Rechtsextreme? Oder einfach nur Spinner? Annäherung an ein bizarres Milieu.

Von Jan Stremmel

Reinhard Nemetz steht gerade am Rednerpult, als das Raunen losgeht. Im Publikum werden Smartphones aus Hosentaschen gezogen, entriegelt, herumgereicht. Es ist Mittwochvormittag, 10.07 Uhr. Nemetz hält eine Schulung im Amtsgericht München: "Umgang mit Störern in der Strafverhandlung". Ein Thema, das offenbar viele Angestellte am Gericht umtreibt, knapp hundert Wachtmeister, Richter und Gerichtsvollzieher sitzen im Saal. Nemetz und zwei Richter erklären ihren Kollegen, was zu tun ist, wenn "diese Leute", wie Nemetz sagt, mal wieder einen Prozess lahmlegen wollen. Die Schulung ist von neun Uhr bis 12.45 Uhr anberaumt, es gibt viel zu sagen und im Anschluss üblicherweise Dutzende Fragen aus dem Publikum. An diesem Tag aber platzt mitten in den Vortrag die Eilmeldung.

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