Deutsche Regionen:Gegen den Absturz ankämpfen

dpa-Story - Eingesperrt in DDR-Kliniken

Die Außenfassade eines verlassenen Gebäudes in Halle (Saale).

(Foto: picture alliance / Gregor Fische)

Es gibt in Ost und West Regionen, die in Not sind. Höchste Zeit, den Kommunen zu helfen - auch wenn ein Schuldenerlass Risiken birgt.

Kommentar von Stefan Braun, Berlin

Deutschland ist ein reiches Land. Nimmt man das Bruttoinlandsprodukt, die Exportkraft und das Pro-Kopf-Einkommen, dann zählt es zu den reichsten der Welt. Doch weil das viele wissen und auch für selbstverständlich halten, ist die Schattenseite des großen Reichtums lange Zeit ignoriert worden. Es gibt in Ost und West Regionen, die wirtschaftlich, technisch und sozial in Not sind. Und das ist keine Petitesse, sondern ein Problem ersten Ranges.

Da kann man schon froh sein, dass die Misere endlich in den Köpfen ankommt. Binnen weniger Wochen hat nach dem Bundesinnenministerium auch das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) präzise beleuchtet, wie schlimm es etwa um die Altmark und manche Region um Halle (Saale), aber auch um die Westpfalz und Teile von Ost-Schleswig-Holstein bestellt ist. Die Erkenntnis freilich ist das eine. Jetzt geht es darum, dem Absturz Adäquates entgegenzusetzen.

Die Forscher des IW empfehlen wie die Experten des Innenministeriums, schwachen Kommunen mit einem Schuldenerlass Luft zu verschaffen. Das ist nicht ohne Risiko und würde Milliarden kosten. Aber wenn Regionen sich mit nachhaltigen Konzepten um einen Erlass bewerben müssen, könnte das die Fantasie beflügeln und Wunder bewirken. Warum nicht endlich versuchen?

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