Regierungsbildung:Wahlsieger mit Wahlmöglichkeit

Ministerpräsident Sellering kann mit der CDU regieren - und hat noch eine Option.

Von Thomas Hahn, Schwerin

Es war längst dunkel geworden über der Innenstadt von Schwerin, als Helmut Holter, der Fraktionschef der Linken, die Wahlparty seiner Partei erreichte. Es war nicht mehr viel los. Holter sah müde aus nach dem Interview-Marathon dieses bewegten Wahlsonntags in Mecklenburg-Vorpommern. Trotzdem ließ er sich noch mal auf eine kurze Analyse der neu geordneten politischen Verhältnisse ein. Er gewährte sogar eine kleine Rückschau auf den Wahlkampf des alten und wohl auch neuen Ministerpräsidenten Erwin Sellering von der SPD. "Er hat einen sehr beliebigen Wahlkampf gemacht", sagte Holter, "er hat auf Stimmungen reagiert." Holter, 63, gebürtig in Ludwigslust, sprach von Sellerings weicher Haltung gegenüber der DDR, die dieser mal härter kriegen müsse, und von der Politik des Ministerpräsidenten, die Holter inhaltlich nicht stark genug findet. Es waren interessante, politische Einlassungen, die Holter da zu später Stunde noch von sich gab. Aber waren sie nicht auch ein bisschen riskant?

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: